Impuls Nr. 146
Miteinander
Hallo und Guten Tag,
wie geht es Ihnen?
Es gab manches, was mich an Papst Franziskus gestört hat. Ich empfand es z. B. immer wieder als unangenehm, wenn er sich aktiv Menschen mit Problemen zugewandt hat, um durch sein Tun etwas zu predigen. Ich habe es so wahrgenommen, dass es ihm dabei nicht um die konkrete Person sondern um sein eigenes Programm und die ging, die sein Handeln wahrnehmen sollten...
Oder wie haben Sie das erlebt?
Sein in meinen Augen ausgesprochen großes geistliches Erbe ist mir erst nach seinem Sterben bewusst geworden: die Art und Weise, wie er im synodalen Prozess mit den Teilnehmenden umgegangen ist. Dass es ihm nicht - wie im Deutschen synodalen Prozess - um Abstimmungen und Mehrheiten zu kritischen Themen ging. Das Besondere an seinem Vorgehen war, dass a l l e Teilnehmenden ihre ganz persönlichen Beiträge einbringen konnten und die Moderierenden der jeweiligen Teilnehmenden-Gruppe dann die Aufgabe hatte, aus a l l e n Beiträgen immer wieder einen Konsens herauszuarbeiten. Eine sehr herausfordernde und anstrengende Methode, die so auch in "Konsensdemokratien" praktiziert wird...
Wie menschenfreundlich, respektvoll und m. E. im Sinne Jesu ist solch ein Vorgehen, in dem es nicht um Ergebnisse auf Kosten von überstimmten Mehrheiten sondern um Lösungen im Sinne a l l e r Beteiligten geht.
So träume ich mir ein Miteinander - sei es in Kirche oder in anderen Lebensbereichen...
Wie fühlt sich das für Sie an?
Ich wünsche Ihnen für Ihr Miteinander mit Ihren Alltagsmenschen von ganzem Herzen ganz viel Kraft, Liebe und Segen
Ihr Pastor Matthias Fuchs