Pentateuch: Logo der Pfarrei St. Franziskus Bochum Süd

Katholische Gemeinde St. Paulus

mit der Filialkirche St. Martin in der Pfarrei St. Franziskus

Impuls Nr. 98

Dein Geist weht, wo er will, wir können es nicht ahnen …

 

Liebe Schwestern, liebe Brüder,

Ich erinnere Augenblicke, die mich in meinem Leben tief berührt haben. Ich kann sie nur skizzieren. Die Botschaft von Pfingsten spiegelt sich für mich im Alltag wider.

Weltjugendtag 2005. In unserer Gemeinde sind die Gäste angekommen. Nach dem Kennenlernen in den Gastfamilien versammelt sich die internationale Gemeinde zur Abendmesse. und jeder hörte sie in seiner Sprache reden“ Vater unser im Himmel ; das gemeinsame Gebet, jede/r in seiner Muttersprache, vermittelt eine ungeahnte Zusammengehörigkeit.

Der BDKJ und die Jugendverbände der Stadt Duisburg hatten eine Idee. Zwischen den Ortschaften Mündelheim und Serm gibt es einen Weg, der durch Felder und Wiesen führt. Hier entsteht der ‚längste Frühstückstisch der Welt‘. Tische und Bänke werden aneinander gereiht, eine Bühne mit Lautsprechern hergerichtet. Mit der Einladung hatten die jungen Leute die Bitte ausgesprochen, je einen Frühstückskorb mitzubringen. An diesem Morgen wird der Weg zu einem Pilgerweg. Leute kommen in Scharen. Eine unglaubliche Erfahrung, jede/r gibt und teilt, was er hat. Spontan werden Lieder gesungen, getanzt. Für mich wird die Vision des Propheten Jesaja an diesem Morgen wahr.: „ein Festmahl für alle Völker“ Friede auf Erden, undenkbar und machbar zugleich.

Ich bin sicher, sie alle könnten aus ihrer Lebensbiografie erzählen, es gibt Momente, da hat der Himmel die Erde berührt. Die göttliche Geistkraft ist immer Geschenk.

… er greift nach unseren Herzen, und bricht sich neue Bahnen.
In der Apostelgeschichte wird dargelegt, was damals in Jerusalem geschah. Wie soll es weiter gehen? Aus Angst hatten sich die Freunde Jesu hinter verschlossenen Türen versammelt. Das Versprechen Jesu: Ich bin bei euch und das Gebet haben sie getragen. Gottes Geist macht lebendig, ermutigt, verbindet und öffnet Türen. Geisterfüllt gehen die Jünger und Jüngerinnen hinaus und verkünden die Botschaft Jesu.

Das Gebet der Pfingstsequenz, geschrieben von Stephan Langton um 1200; übersetzt von Maria Luise Thurmair und Markus Jenny 1971 ist nicht von gestern. Sehnsucht drückt sich im Wort und in der Musik aus. Komm herab, o Heil‘ger Geist … Die ausgesprochenen Bitten sind aktueller denn je. In Kirche und Welt und im Leben der Menschen wird sichtbar, was notwendig und hilfreich ist. Dieses Gebet ist mir durch die Jahre vertraut geworden. Und mit dem Einfügen des Wortes heute entsteht für mich bewusst oder unbewusst eine Beziehung. Leben ist Teilhabe. Ich lade sie ein, den Gebetsschatz unserer Kirche neu, anders zu entdecken. Komm, herab, o Heiliger Geist – heute! - strahle Licht in diese Welt – heute! – in der Unrast schenkst du Ruh‘ – heute! – Dürrem gieße Leben ein – heute! – heile du, wo Krankheit quält – heute! … * Gotteslob Nr. 344

 

                                             Ich kenne ihren Lebensweg nicht und das, was sie gerade bewegt.

    Ich bin sicher, der Geist weht, wo er will. In diesem Vertrauen grüße ich sie herzlich

 

Maria Waldner, Gemeindereferentin i.R.